Burg | Die Türme sehen. Die Kirchenglocken direkt hören. Vorbei an altbekannten Straßen und Orten und durch die Parks der Stadt, das ist für die Seniorinnen und Senioren in den DRK-Seniorenzentren nun möglich und das ohne sich selbst bewegen zu müssen. „Viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner sind in ihrer Bewegung eingeschränkt. Sie sind auf Gehhilfen oder Unterstützung durch das Pflegepersonal oder unseren DRK-Fahrdienst angewiesen“, erklärt DRK-Vorstand Frank Ruth und fügt an: „Deshalb haben wir nach einer Lösung gesucht, ihnen einen größeren Aktionsradius auch außerhalb der Einrichtungen zu ermöglichen.“
Diese Lösung kommt nun elektrisch unterstützt auf drei Rädern daher.
In den Niederlanden gefertigt und aus Berlin in die Stadt der Türme geholt, steht die neue Fahrrad-Rikscha des DRK-Regionalverbandes Magdeburg-Jerichower Land e. V. nach einer Pilotphase zukünftig allen DRK-Senioreneinrichtungen zur Verfügung. Vorausgesetzt, es findet sich jemand, der in die Pedale tritt. „Für Familien, die mit ihren Angehörigen die nähere Gegend erkunden wollen oder ehrenamtlich Freiwillige, die den Seniorinnen und Senioren mal etwas Gutes tun und sich dabei selbst bewegen wollen steht die Fahrrad-Rikscha nun bereit“, ergänzt der Leiter des DRK-Seniorenzentrums „C.A. Gottfried Pieschel“. Das 10.000 Euro teure Gefährt wird vorerst noch in diesem Jahr zunächst den drei DRK-Einrichtungen „Pro Leben“, „Niegripper Chaussee“ und „C.A. Gottfried Pieschel“ in Burg zur Verfügung stehen. Danach sollen auch alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner der DRK-Senioreneinrichtungen in Gerwisch, Möckern, Gommern und Magdeburg von dem Angebot profitieren können. „Für die Zukunft wird es für die Insassen, die durch zwei Vierpunktgurten gesichert sind und für die Rikscha-Fahrer noch entsprechende Fahrradhelme geben. Diese sind derzeit in der Anschaffung“, verriet Ruth.
Zur Vorstellung der Rikscha, zu dem auch ein Verdeck für wetterunabhängige Ausflüge gehört, fand sich denn auch gleich ein Freiwilliger, der die ersten Testkilometer durch die Kreisstadt fuhr. Auf den vorderen Sitzen, die zusammen 200 Kilogramm Nutzlast aufweisen, begrüßte Gerry Weber, Marlies Dreyer und Erika Mielisch, die sich sichtlich über die Ausfahrt freuten. Die Fahrrad-Rikscha benötigt keine Kennzeichen. Das Führen des Fahrzeuges ist ohne besondere Fahrerlaubnis für jeden möglich.